ABSTRACT
Es gibt verschiedene Wechselwirkungen zwischen einer SARS-CoV-2-Infektion und der Schilddrüse, bidirektional in beide Richtungen: Bei einer schweren COVID-19-Infektion sind Veränderungen der Schilddrüsenhormonspiegel ein Marker für eine schlechtere Prognose. SARS-CoV‑2 scheint sowohl direkt mit Thyreozyten zu interagieren als auch das Immunsystem zu modulieren und Immunthyreopathien triggern zu können. Bereits 2020 wurde die „SARS-CoV-2-assoziierte Thyreoiditis“ bei Patienten mit COVID-19 beschrieben, die ähnlich einer subakuten Thyreoiditis verläuft, allerdings typischerweise schmerzlos. Es gibt inzwischen verschiedenste Berichte über das Auftreten einer chronischen Immunthyreoiditis und eines Morbus Basedow sowohl nach Virusinfektion als auch nach Impfung. Eine bestehende Schilddrüsenerkrankung scheint weder mit einem höheren Risiko für eine SARS-CoV-2-Infektion noch mit einem schwereren Krankheitsverlauf assoziiert zu sein. In der vorliegenden Arbeit wird der derzeitige Wissensstand bezüglich Schilddrüse und SARS-CoV‑2 zusammengefasst.
ABSTRACT
There are several interactions between a SARS-CoV2 infection and the thyroid, bidirectionally in both directions. In severe COVID-19 infection, changes in thyroid hormone levels are a marker for poorer prognosis. SARS-CoV2 appears to interact directly with thyrocytes as well as modulate the immune system and trigger autoimmune thyroid disease. As early as 2020, SARS-CoV2 associated thyroiditis was described in patients with COVID-19, which is similar to subacute thyroiditis but typically painless. There are now a wide variety of reports on the occurrence of chronic autoimmune thyroiditis and Graves' disease following both viral infection and vaccination. Existing thyroid disease does not appear to be associated with either a higher risk of SARS-CoV2 infection or a more severe disease course. The present paper summarizes the current knowledge regarding the thyroid gland and SARS-CoV2.